Die Loci-Methode: Lernstrategie mit Sinn

Die Loci-Methode beweist, dass visuelles Lernen eine große Hilfe beim Memorieren von Fakten sein kann. Vor allem dann, wenn der Studierende auf sich selbst gestellt ist, ist es von großer Bedeutung, dass die notwendigen Fakten memoriert worden sind. Für visuelle Lerntypen ist die Loci-Methode daher immer eine gute Wahl, wenn Prüfungssituationen anstehen, in denen die Hilfe von einem Ghostwriter oder von Kommilitonen nicht möglich ist.

Die meisten Studenten kennen die Loci-Methode bereits aus der Schule. Dort ist das Auswendiglernen von Fakten allgegenwärtig. Aber auch in der Universität ergeben sich genug Gelegenheiten, um mit Hilfe dieser visuellen Lernmethode erfolgreich zu sein. Referate und mündliche Prüfungen sind dabei die wichtigsten Gelegenheiten, in denen alle Fakten präsent sind und in jeder Hinsicht frei gesprochen werden muss. Daher sollte diese effektive Lernstrategie auch den Übergang von der Schule zur Universität absolvieren.

Bei der Loci-Methode sollen Fakten in einer vorgegebenen Reihenfolge memoriert werden. Dabei ist der Name der Methode schon ein sehr guter Hinweis, denn Loci leitet sich von »Locus« ab und bedeutet damit »Ort«. Diese Lernstrategie ist aber auch als Routen-Methode bekannt und für diese Routen und ihre Orte gibt es einige Beispiele:

• Raumroute: Ein Raum und seine Orte dienen zur Festlegung von Punkten
• Körperroute: Der Körper ist der Ort, an dem Punkte festgelegt werden
• Wegroute: Auf den bekannten Wegen werden Punkte festgelegt

Jeder dieser Punkte wird mit den zu lernenden Begriffen oder Zahlen verknüpft und wird damit zum Teil der Mindmap. Sie ist die mentale Karte, auf der sich alle Fakten versammeln.

Der Körper eignet sich gut für eine Mindmap. Mit dieser Körperroute kann beispielsweise die Reihenfolge der Planten gelernt werden:

Der Merkur ist klein, ich spüre ihn wie einen Kiesel unter meinen Füßen. Die Venus ist wunderschön und das gilt auch für ihre Knie. Mein Oberschenkel wird auch in der Erde lange Bestand haben. Ich sollte weniger Mars essen, damit mein Hintern nicht aus der Form gerät. Notfalls lass ich halt die Jupiter-Ringe um meine Hüften kreisen. Mein Bauch soll ja nicht so rund wie der Saturn werden. Besser wäre es, wenn der Uranus mir starke Schultern verleiht. Sonst bleibt noch der nächste Snack wie der Dreizack vom Gott Neptun in meinem Hals stecken. Für meinen Kopf sind Pluto und Plato ohnehin viel besser, denn ich weiß ja sogar von dieser Zwergplaneten-Verschwörung.

Es gibt die Empfehlung, nur jede Route einmal zu nutzen. Für umfangreichere Aufgaben lohnt es sich daher, einen Gedächtnispalast zu erschaffen. Dieser kann ein Straßennetz oder einen wahren Palast mit vielen unterschiedlichen Räumen umfassen. Bei der Erschaffung des Gedächtnispalasts wird aber auch der Nachteil der Loci-Methode offensichtlich: Wenig Phantasie ist eine schlechte Voraussetzung für die breitere Anwendung dieser Lernstrategie. Vorstellungskraft ist daher ebenso wichtig wie die Zugehörigkeit zum visuellen Lerntyp. Dann kann der Gedächtnispalast zum Ort werden, an dem akademische Träume realisiert werden können.